Vor knapp drei Monaten gab es einen lauten Knall in Bochum. Gertjan Verbeek wurde noch vor Saisonstart in der 2. Bundesliga von seinen Aufgaben entbunden. Zwingend, nachdem sich der grimmige Niederländer mit Journalisten und eigenen Mitarbeitern überworfen hatte. "Es gab zu große Differenzen", erklärte Hochstätter später. Nun scheint der 55-Jährige eine neue Herausforderung gefunden zu haben.
Twente ist an mich herangetreten und hat mich gefragt, ob ich bereit bin, wieder einen neuen Job anzunehmen
Gertjan Verbeek (VfL Bochum)
Gegenüber holländischen Medien bestätigt Verbeek, dass er sich mit Twente Enschede zu Gesprächen hinsichtlich einer Beschäftigung getroffen habe. "Twente ist an mich herangetreten und hat mich gefragt, ob ich bereit bin, wieder einen neuen Job anzunehmen. Und das bin ich", erklärte der Niederländer, der in seiner Heimat als "Zauberer von Jubbega" tituliert wird. Dies dürfte auch den VfL Bochum interessieren.
Denn Verbeek besitzt noch einen gültigen Vertrag beim Revierklub bis 2018. Falls er sich mit einem neuen Verein einigt, müssten die Bochumer sein Gehalt nicht mehr weiterbezahlen. Kurz nach seiner Entlassung beim VfL sprach er über die Gründe seiner Freistellung: "Ich habe keine Spieler nach Hause geschickt, und wir haben uns auch nicht gezofft. In Vaals ist nichts Aufsehenerregendes passiert", sagte der 55-Jährige und ergänzte: "Es haben sich Dinge angehäuft. Die vergangene Saison verlief schon mühsam, und die Ursachen davon kamen in dieser Vorbereitung auch wieder an die Oberfläche. Das hat für Spannungen gesorgt. Letztendlich hat das zur Entscheidung geführt, die die Vereinsführung jetzt genommen hat."
Verbeek war nie ein einfacher Charakter
Der Aufstiegsplan des VfL sei laut Verbeek nicht realistisch gewesen. "Wenn man solche Ambitionen hört, gehören da auch Konsequenzen zu. Was diese beinhalten und wie diese durchzuführen seien, darüber gab es unterschiedliche Ansichten", erklärte der Niederländer und fügt hinzu: "Im Rahmen seiner Möglichkeiten hat der Verein in den vergangenen Jahren doch sehr viel umgesetzt. Man muss sich jedoch fragen, ob das genug ist. Dabei geht es um eine breite Skala an Faktoren: die Qualität des Kaders, der Infrastruktur, des Scoutings, interne sowie externe Kommunikation." Er betonte: "Ich bin anspruchsvoll, dominant und habe eine Meinung. Im Sinne des VfL Bochum habe ich diese immer wiedergegeben. Wenn die Ideen der Vereinsführung davon abweichen steht man zu gegebenem Zeitpunkt immer häufiger gegenüber. Ich bin kein Charakter, der nach der Pfeife des Vereins tanzt."